Die Geschichte einer Restauration. Motorroller Triumph Tessy

Er ist heute einer der meistgesuchten Roller auf dem Markt von dem nur wenige Modelle gebaut wurden.
Die Tessy war 1956 - 1957 in den Handel. Der Markt wurde um diese Zeit bereits von Vespa, Heinkel, Glas-Goggo und Anderen beherrscht, so dass Triumph mit seinem Versuch Motorroller zu etablieren schlicht zu spät dran war und dieser Roller mit
115 kg und einer Leistung von 6,5 und 7,5 PS, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 8o km, nicht an die Werte der Konkurenz herankam. Die Produktion wurde bereits 1957 eingestellt. Heute ein Vorteil der wenigen Halter dieses äußerst seltenen Rollers, dessen Wertentwicklung durch Restauration nur noch gesteigert werden kann. Aufgrund einer Anzahl anderer Interessen und der Restauration zahlreicher Modelle von NSU Quick bis zur ersten Moto Guzi Arione des Baujahres 1939 blieb dieser Roller lange Zeit unbeachtet. Im Sommer 2022 ging es daran aus Schrott, wie in den Beispielbildern gezeigt, neues Leben erstehen zu lassen.

Der Weg vom Schrottobjekt zum fertigen Roller. Dazu eine Bildserie mit dem Arbeitsfortschritte unserer Tessy dokumentiert wurden. Wie ihr seht gibt es einiges zu beachten. Deutlicher ausgedrückt: Ohne einen Kostenvoranschlag und blauäugig an die Sache herzugehen wird teuer. Oft teurer als ein topprestauriertes Objekt mit dem man nur noch losfahren und Spaß haben kann. Für manche ist der Weg das Ziel. Jedes Einzelteil in der Hand halten und zu restaurieren und am Schluß einen fertigen Roller vor sich stehen zu haben wird eine tiefe Zufriedenheit ergeben.

Mein Weg beginnt immer
mit der Restaurierung des Motors.

Zerlegen, reinigen jedes Einzeltteiles, Lager, Simmerringe und Lager erneuern.

Zylinder honen, neue Kolbenringe und den Motor zum laufen bringen.

Im Grunde ist damit das Herzstück als Basis für Folgearbeiten fertig und man erspart sich die Enttäuschung und Kosten
bei einem nicht funktionierendem Motor. Ein Motor wie dieser ist relativ preisgünstig wiederzubeleben, sofern alles in Eingenleistung erledigt werden kann. Wenn nicht, lieber die Finger weg!

Und Stopp! Nicht einfach alles auseinanderreißen und darauf hoffen, dass am Ende alles passen wird.
Eine akribische Dokumentation wird den hoffentlich späteren Zusammenbau erleichtern.

Tipp:
Ergänzend ist bei der Bearbeitung der Lichtmaschine zu beachten, dass das Polrad mit den Magneten nicht ohne Sicherung durch Eisenteile, hier Schraubenschlüssel, längere Zeit aufbewahrt werden sollte.

Das ein Motor nicht anspringt kann an den sehr alten Wicklungen liegen.

Sie ziehen in den Jahren etwas Wasser (richtig gelesen) und sollten vor der Wiederverwendung getrocknet werden.
Tipp: Einfach im Backofen oder E-Herd ca. 1 Stunde bei ca. 60 Grad erwärmen. Danach funktioniert alles wie neu!

Es gibt immer eine Philosophie des Vorgehens. Beim Motor gibt es nur diese eine Möglichkeit! Der Rest hängt vom Zustand des Objektes ab. Generell gilt es die Originalität zu erhalten. Bei diesem Roller ist eine Vorgehensweise angesagt, bei der der Zustand eine besondere Berücksichtigung finden musste um ihn soweit wie eben möglich Originalgetreu wieder herzustellen. Und das ist bei diesem alten Teil ein Problem. Ersatzteile sind nur noch selten zu bekommen und es sind Wege einzuschlagen mit denen man selbst zufrieden ist.

Unsere Entscheidung fiel auf eine Totalrestauration bei der jedes Einzelteil von Grund auf bearbeitet werden musste.
Die Fotostrecke soll einige der Bearbeitungsschritte dokumentieren und auch auf Probleme dabei aufmerksam machen. 
Gerne werde ich auf Anfrage zu Problemstellungen eigene Erfahrungen weitergeben.

Meine Empfehlung geht dahin die “Brocken”, folglich die großen Teile wie Fahrgestell und Haube vorrangig zu bearbeiten.
Der Kleinkram lässt sich zu jederzeit ergänzend einschieben.

Es gilt auszubessern, zu entrosten und ggf. zu schweißen. Eine Totalentlackung bringt je nach Zustand der Blechteile einen wesentlichen Vorteil. Tipp: Vom groben Sandstrahlen ist dringend abzuraten. Außer, dass das Glasperlenstrahlen angewandt wird. Alles andere zerstört die Oberflächen und bringt Spachtelarbeiten ohne Ende mit sich. Den Tank gilt es zu reinigen und innen zu beschichten. Tipp: Kein Benzin in den Ruhepausen wie z.B. im Winter im Tank lassen. Vollständig entleeren und keinen Tankdeckel aufschrauben!

Die Blechteile stehen zu lassen und die Lackierung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben bringt wenig.
Besser gleich Endlackieren und erneut ist ein großer Schritt getan. Für die Selbstlackierer ist festzuhalten, dass es die “alten” Farben noch immer gibt.
Tipp: Zu beachten ist, dass die Grundierung und der Endlack jeweils eigene Härter benötigen. Bei unserem Roller sind es die Originalfarben von 1956. Natürlich selbst lackiert.

Die Tessy wurde in verschiedenen Farbkombinationen, die im Netz zu finden sind, lackiert.

Wer mehr über Triumph und Hintergründe erfahren möchte sollte sich die Informativ gestalteten Seiten der: 
TWN-IG - Triumph-Interessengemeinschaft, ansehen.

Link: http://www.twn-ig.de/

Über diesen Weg und die Veterama habe ich Sammlerfreunde finden können, die sich uneigenützlich für unser gemeinsames Hobby einsetzen und mir mit Rat und Tat, eine wesentliche Hilfe waren.

Es soll nicht allzu langweilig werden. Der Weg der Restauration ist immer der gleiche. Hier nocheinmal an dem Beispiel der Radnaben verdeutlicht. Vom Schrott zur lackierten Nabe. Klar wird sein, dass dabei die Lager ausgetauscht werden und jedes der Einzelteile, wie in diesem Beispiel gezeigt, aufgefrischt werden.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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