Pfaff Lit. A bedeutet im Ursprung, dass es sich um ein Singermodell mit der Bezeichnung Litra A handelt.
Das Modell mit der Seriennummer 87521 wurde 1887 gebaut. Die Besonderheit dieses Modells liegt darin, dass sie auf dem sehr seltenen Kronengestell aufgesetzt war und mit Intarsien ausgeschmückt wurde.
Und diese seltene Kombination von Gestell und Maschine ist der Grund, dass sie zu restaurieren ist. Das Problem lag in der totalen Blockarde aller Teile. Da bewegte sich nichts mehr und sie musste Teil für Teil überholt werden.
Den Kennern der Pfaff-Historie wird auffallen, dass im Unterteil bereits Pfaff eingegossen wurde.
Pfaff hatte dieserzeit noch keine Gießerei und bezog die Teile von Zulieferern.
Die Problemstellung liegt bei diesen Nähmaschinen oft in den Toleranzen. Das war um die Zeit um 1887 noch ein Fremdwort.
So auch diesmal. Je weiter man mit der Montage vorankam umso schwerer lief die Maschine.
Oder anders ausgedrückt: Die Teile passten nicht 100% zueinander.
Das war gleichbedeutend damit, dass Bohrungen nachbearbeitet werden mussten um eine Leichtgängigkeit zu erreichen.
Jetzt läuft sie wieder besser als je zuvor.
Der Zustand der Maschine lässt den Schluss zu, dass sie nicht oder kaum benutzt wurde. Bei vergleichbaren NM sind überwiegend Abriebspuren im Arbeitsbereich zu erkennen. Es besteht die Annahme, dass man sich diese Luxusausführung zulegte um zu zeigen, dass man es sich leisten konnte solch ein Modell zu besitzen.
Auch bleibt es leider nicht aus, dass Farbe einfach mal abblättert. Das ist normal. Die Maschinen wurden damals noch nicht grundiert und die Farbe haftete nicht.
Aber nach 138 Jahren darf das schon mal vorkommen.
Die fehlend Farbe lässt sich relativ leicht ausbessern bzw. auch wieder entfernen.
Der Ausbau der Schieber über dem Schiffchen gestaltete sich äußerst schwierig. Sie wurden mit Übermaß gefertigt und damals anscheinend mit Gewalt eingefügt. Erst massiver Abtrag an Material ließ es zu, dass diese wieder eingesetzt werden konnten. Daher meine These, dass diese Maschine nicht benutzt wurde, da ein Austausch des Spulers nicht möglich war.
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